BIENEN-GEDANKEN

Es ist nicht einfach mit dem Denken – finde ich – und schon gar nicht, das Gedachte schriftlich zum Ausdruck zu bringen.

Was hat denn z.B. Honig mit dem Denken zu tun – mit dem Denken „guter“ Gedanken?
Und wie ist es zu schaffen, aus den gedachten „guten“ Gedanken dann auch „gutes“ Handeln zu machen?

Mittwoch, 15.07.2020

Mein erster Gedanken-Beitrag unten vom 03.02.2019 stellte die Frage „Kommen wir mit 2000 m² zurecht?“ – dazu erreichte mich kürzlich eine Nachricht und da mich auf Grund der aktuellen Verhältnisse und der gerade etwas in den Hintergrund geratenen Klimadiskussion diese Frage ohnehin beschäftigt, hier ein paar meiner noch eher fragenden Gedanken dazu:

Im Laufe der Geschichte der letzten Jahrhunderte kann man erleben, daß sich der Mensch immer mehr aus vielen Prozessen „herausgenommen“ hat – er leistet sie, die Arbeit an den Dingen und den Verhältnissen, z.B. in der Natur, immer weniger selbst; er „delegiert“ sie an Maschinen, die er sich dazu ausgedacht und sie dann gebaut hat. Ökonomisch betrachtet minimiert sich dadurch der „Produktionsfaktor Mensch“ in den Prozessen selbst. Am Beispiel: In der Landwirtschaft wurde z.B. die „Arbeitszeit pro Kuh und Tag“ in den letzten Jahrzehnten erheblich minimiert; ebenso die Arbeitszeit pro Hektar Acker oder Wiese pro Jahr. In vielen Produktionsprozessen in der technischen Welt ist das ähnlich. Wäre es möglich, für die Zeit, seit der das so stattfindet, eine Korrelation zum Anstieg des CO² in der Athmosphäre zu finden? Kann man die Ursache für diesen Anstieg mit der oben genannten Feststellung in eine Beziehung bringen, die schlüssig ist? Und wenn ja, was wäre daraus abzuleiten?
Mehr dazu demnächst, wenn die Gedanken noch besser zu denken und auszudrücken sind.

Montag, 29.06.2020

Es gäbe vieles zu den Gedanken zu schreiben, die mir in den letzten Monaten durch den Kopf gingen oder die ich zu denken versuchte (das ist nicht das Gleiche, so erlebe ich das). Es wurde aber so viel geschrieben und verlautbart und da ich das meiste davon eigentlich als spektakulär aufgemachte Spekulation über noch nicht Gewusstes erlebte, wollte und konnte ich dem nicht wirklich etwas sicher begründetes dazu oder entgegenstellen.

Ein Erlebnis, das mir doch sehr einprägsam war, möchte ich hier noch erwähnen:
Während der Eindruck vermittelt wurde, die ganze Welt würde in ihrer Bewegung still gestellt (und es war auch so erlebbar, selbst die Straße hier bei unserem Haus und die nahe Autobahn wurden leiser), flogen meine Bienen einfach weiter. Die Völker entwickelten sich, die Bienen besuchten die Blüten der Kräuter, Sträucher und Bäume in der Landschaft, sie sammelten Nektar, bereiteten Honig (sehr früh musste ich Honigräume aufsetzen und dann schon sehr bald konnte ich Honig ernten), die Völker kamen in Schwarmstimmung, ich hatte schöne Schwärme, die alle in den Garten des Nachbarn flogen (dort konnten die Kinder dann den Schwarmfang miterleben) und einfach – das wirkliche Leben ging weiter!

Auf einen Verweis, den ich gestern erhielt, und der für die Imker bedeutsam sein kann, möchte ich hier hinweisen – im Newsletter von Mellifera eV wurde auf den Blog verlinkt und auf den Beitrag von Dr. Johannes Wirz, Dr. Eva Frey und Norbert Poeplau über „Varroatoleranz und die Verantwortung der Imker“

Ich finde es wichtig, diese Perspektiven, frei von ideologischen Ansätzen, mit in die eigene Suche einzubeziehen, wie wir mit den uns anvertrauten Honigbienenvölkern umgehen wollen.

Samstag, 25.01.2020

Vor einigen Tagen erhielt ich die Pressemeldung der Aurelia-Stiftung
BMEL lässt Imker und Bienen bei Glyphosatbelastungen von Honig im Stich
im Nachgang der Aktion vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) am 15.01.2020 „Klebriger Protest – Imker verschütten Honig am Agrarministerium“.

Wie soll das weitergehen mit einer Landwirtschaft, die einen Versorgungsauftrag zu erfüllen versucht und dabei immer mehr durch die Art und Weise dieser Erfüllung die gesamte Versorgung in Frage stellt? Die dabei die Lebensumwelt mehr zerstört als diese nachhaltig zu entwickeln?
Am Honig ist das beispielhaft erkennbar – dieser ist zu einem guten Teil Ausdruck dessen, was in der Umgebung der Bienenstöcke stattfindet – die Bienen sammeln und konzentrieren das im Honig. Bei solchen Ereignissen, wie dem der Bioland-Imkerei Seusing wird das lediglich sehr drastisch deutlich. Wer schützt die Bienen (und all die anderen blütenbesuchenden Insekten), den Imker, den Honig vor den Kontaminationen aus einer seit Jahrzehnten verirrten Landwirtschaftspolitik.

Was bedeuten die „grünen Kreuze“, die aktuell auf vielen Feldern aufgestellt sind?
Aus einer Perspektive kann man sie als ein Zeugnis dieser verfehlten Politik sehen, die vor über 60 Jahren konstatierte, Lebensmittel müssten „billig“ sein, damit die Menschen industriell hergestellte Konsumgüter kaufen könnten, weil nur das die Wirtschaft entwickelt. Man könnte sagen, die Folge war eine große Lüge, der wir alle mehr oder weniger aufgesessen sind, nicht zuletzt die Landwirte – und heute? Wer mag schon zugeben, daß er sich 60 Jahre hat belügen lassen?

Zu den Demonstrationen der Landwirte in den letzten Monaten hat Walter Haefeker vom Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund schon am 26.11.2019 einen lesenswerten Kommentar veröffentlicht auf den ich hier aufmerksam machen möchte. Außerdem ist mir noch wichtig, auf die Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ hinzuweisen, die ich aktuell wirklich unterstützenswert finde.

Mittwoch, 13.11.2019

„Der Mensch hat das Vermögen, sich den Naturgesetzen nicht zu fügen. Ob es Recht oder Unrecht ist, von diesem Vermögen Gebrauch zu machen: das ist der wichtigste, aber auch der unaufgeklärteste Punkt unserer Moral.“
Maurice Maeterlinck „Das Leben der Bienen“, Jena 1906, 4. Auflage, S. 21

Montag, 27.05.2019

Wird Europa nach der Europa-Wahl „grüner“?
Nur dann, wenn wir uns immer wieder selbst aktivieren und einbringen! Wir dürfen die Politik nicht nur den Politikern überlassen! Insbesondere Imker und Menschen, die für Natur und Insekten eine engagierte Haltung empfinden, müssen sich immer wieder sanft bis nachdrücklich (nicht militant) einbringen.

Nach dem sehr starken Votum in Bayern ist auch die Petition von Thomas Radetzki zur „Pestizidkontrolle“ mit großer Zustimmung erfolgreich gewesen – wie es jetzt weitergeht: Darüber wird hier berichtet.

Aktuell findet in Baden-Württemberg eine solche Aktion statt – das „Volksbegehren Artenschutz“ – auch dieses braucht Unterstützung!

Dienstag, 12.03.2019

Biene sammelt Pollen an Habichtskraut immer Vormittags

Letztlich dreht sich die Frage konkret um uns:

  • Wie stellen wir uns die Landschaften vor, in denen wir leben wollen?
    Wie wünschen wir uns die Landschaften, in denen wir leben wollen?
    Wie sollen diese Landschaften durch unsere Kultur, die wir dort leben, gestaltet und genutzt sein?

Kultur ist Ausdruck von Begegnung – Begegnung ist Grundlage aller Kultur. Alle heute genutzten landwirtschaftlichen Kulturgüter (Böden, Nutzpflanzen, Nutztiere) sind Ergebnis intensiver Beziehung und Begegnung zwischen Mensch und Naturwesen seit vielen Jahrtausenden. Ohne Begegnung zerfällt Kultur; minimierte Begegnung führt zu Verwilderung. Ohne geführte Begegnung stagniert die Entwicklung der Kultur.

Eine Weiterentwicklung des Menschen ist nur in und mit der Natur möglich. Eine Weiterentwicklung der Natur braucht eine intensive Zuwendung des Menschen. Dies kann auch an der Situation der Bienen deutlich werden.

 

Sonntag, 03.02.2019

Hierüber denke ich gerade nach
Kommen wir mit 2000 m² zurecht?
Und wenn ja – wozu braucht es die Bienen?

Und welcher Mensch pflegt „meine“ 2000 m² für mich, wenn ich es nicht selbst tun kann?
Und wie will ich, daß sie/er das macht?